Im Sinne der o. g. Zitate halten wir es für unerlässlich, Sie im Hinblick auf Ihre Schmerzursachen zu sensibilisieren. Erst das Verstehen macht uns handlungsfähig und gibt uns einen Sinn für das, was zu tun ist (Salutogenese). Das heißt nicht, dass alleine unsere Denkweise Heilung bringt, aber sie muss fundamentaler Bestandteil einer ganzheitlichen Schmerztherapie sein.
Im Bereich der individuellen Schmerztherapie widmen wir uns ganz besonders chronischen Schmerzen am Bewegungsapparat, die schon länger als drei Monate bestehen.
Leider bieten die von den Krankenkassen vorgegebenen Bedingungen (20- oder 25-Minuten-Rhythmus, 1–2x/ Woche ) nicht den Rahmen, in dem wir individuell auf Sie eingehen können. Oft macht es Sinn, am Anfang einen einstündigen Termin zu vereinbaren oder auch schon vor der ersten Behandlung ein Telefonat zu führen, das uns ermöglicht, uns gezielt auf die Behandlung vorzubereiten. Im Einzelfall kann es zielführend sein, dass Sie erst zwei Wochen nach dem ersten Termin wiederkommen, weil Sie in der Zwischenzeit intensiv Übungen machen sollten. Dies ist nach Krankenkassenbedingungen so nicht möglich.
Unser Anspruch ist es, dass wir uns ganz entsprechend den Erfordernissen vernünftig um Sie kümmern können. Dafür haben wir die Qualifikation des sektoralen Heilpraktikers erworben, die uns die Möglichkeit gibt, Sie auch ohne ärztliche Verschreibung (Rezept) zu behandeln. Dies wird allerdings von den RVO- und Vdak-Kassen nicht bezahlt.
Unsere Vorstellung von nachhaltiger Schmerztherapie macht Sie nicht zum passiven Objekt, sondern fordert Sie als handelndes Subjekt. Sie selber sind Ihr wichtigster Therapeut, und wir wollen Sie durch die Therapie handlungsfähig machen.
Wir wollen „Türen öffnen“, die Sie nachfolgend offen halten müssen.
Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit sind in unserem Denken zentrale Schlüsselwörter.
Fragen Sie sich:
Bin ich bisher in der Behandlung meiner Schmerzen überwiegend Objekt gewesen?
Ist es richtig, dass ich mir nicht wirklich über die eventuell vielfältigen Ursachen meiner Schmerzen bewusst bin?
Will ich wirklich wissen, was ich selbst gegen die Schmerzen tun kann?
Bin ich bereit, täglich ca. zwanzig Minuten aufzuwenden, um die Schmerzen nachhaltig zu beseitigen bzw. sie erträglicher zu machen?
Könnte ich, wenn ich spüre, dass die Therapie zu wirken beginnt, mir vorstellen, einen „offensiven Geist“ zu entwickeln, der mir nachhaltig die Kraft gibt, unabhängig von der Therapie, neue Gewohnheiten einzuüben?
Könnte ich mir vorstellen, Freude daran zu haben, mich von meinem Schmerz mehr und mehr zu lösen, anstatt von ihm vereinnahmt bzw. beherrscht zu werden?
Wenn Sie diese Fragen mit „JA“ beantworten können, scheinen Sie für unseren Therapieansatz geeignet zu sein.
Wenn wir nach dem ersten Therapiegespräch den Eindruck haben, dass wir Ihnen mit unserem Ansatz nicht helfen können, bzw. es für Sie nicht die richtige Zeit ist, eine solch aktive Therapie zu beginnen, halten wir es für seriös, dies zu kommunizieren. Ihr Einsatz, sowohl energetisch als auch finanziell, soll von Anfang an gute Aussicht auf Erfolg haben. Spätestens nach der ersten Therapieeinheit werden Sie wissen, ob wir ein erfolgreiches Therapieteam werden können.
Die moderne Schmerzwissenschaft sagt uns heute, dass 85–90 % aller Schmerzen am Bewegungsapparat ihre Ursachen im myofascialen Bereich haben, also nicht Knochen- und Gelenkerkrankungen ursächlich sind. Muskeln und Faszien sind sozusagen der aktive Teil unseres Bewegungssystems, der gesteuert wird von der Zentrale, dem Gehirn. Dieses System wird sich immer so entwickeln, wie wir es „gebrauchen“.
Die beiden Aussagen „Use it or lose it“ oder „Die Funktion formt das Gewebe“, sind maßgebliche Gesetze, die für unseren Bewegungsapparat gelten. Wie wir uns „gebrauchen“, so werden wir! Übrigens nicht nur im Bereich des Bewegungsapparates! Und wenn wir uns unbewusst schädigend „gebrauchen“, dann warnt uns unser Körper, indem er Schmerzen auslöst, sogenannte Warnschmerzen.
Der Schmerz ist unser Freund, er meint es gut mit uns, er warnt uns. Wenn wir diesen Schmerz am Anfang nur symptomatisch behandeln, z. B. mit Schmerzmedikamenten, nehmen wir unseren Freund nicht wirklich ernst. Viel mehr müssten wir ihn fragen:
„Was hast du uns zu sagen?“
Wenn wir ihn also nicht wirklich ernst nehmen, werden wir uns langsam aber sicher auch strukturelle Schäden zufügen, zunächst im Muskel-Faszien-Bereich und später in den Gelenken. Das ist nicht nötig, wenn wir den Mut haben, uns zu fragen:
„Was mache ich falsch bzw. was kann ich besser machen?“
Bei der Beantwortung dieser Frage wollen wir Ihnen behilflich sein und Sie ein Stück weit auf ihrem ganz persönlichen Weg „weg vom Schmerz“ begleiten. Dies tun wir mit höchstem Engagement und höchster Freude, weil es einfach Sinn macht!